33 Katharina Arndt
Katharina Arndt (* 1981) ist eine zeitgenössische Künstlerin aus Deutschland, die in Berlin und Barcelona lebt und arbeitet. Sie studierte Bildende Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und machte später ihren Master of Fine Arts bei Prof. John Armleder. Ihre schnellen und farbenfrohen Bilder ironisieren die zeitgenössische Massenkonsum-Ästhetik einer dekadenten Überflussgesellschaft, indem sie ihren Alltag im digitalen Zeitalter abbilden. Darüber hinaus wurden ihre Arbeiten in Galerien und Museen weltweit ausgestellt. Einige Beispiele sind die Saatchi Gallery (London), VIN Gallery (Vietnam), Ting Ting Artspace, Taipeh, Museum Villa Rot (Burgrieden), Kunstverein (Hannover), Tokyo Art Museum.
„Ich mag die Alltagskultur“, gestand die in Berlin lebende Künstlerin Katharina Arndt mir gegenüber ganz freimütig, als wir uns über ihre künstlerische Praxis unterhielten. „Ich mag, wie die Techno-Girlies am Strand von Barcelona angezogen sind, mit ihren grauenvollen Tattoos und den billigen Mojitos in Plastikbechern.“ Arndts Blick richtet sich oft auf Szenen des flüchtigen Exzesses und spielerischen Genusses: eine nackte Frau, die eine Zigarre raucht und sich in einem lose drapierten Pelzmantel räkelt; ein Paar, das nach dem Sex begleitet von Wein und Social Media einen Film schaut; ein Club voll junger schöner Partygänger*innen, die im gedämpften Licht in pulsierender Musik und reichlich Alkohol schwelgen. „Ich schaue eben gern. Nennt man das voyeuristisch?“
In ihre farbenfrohen Szenen Instagram-tauglicher Extravaganzen webt Arndt die Spuren einer ungefilterten Realität ein: Tiefe Bräunungslinien lassen einen schmerzhaften Sonnenbrand erahnen; die Beine, Leisten und Achselhöhlen ihrer Protagonistinnen sind mit Stoppeln übersät, während ihnen die Werbeanzeigen in Hochglanzmagazinen verkünden: „Du riechst nicht gut.“ So erkennt Katharina Arndt einerseits an, dass uns solcherlei (Online-)Erfahrungen Vergnügen bereiten, doch zugleich erinnert sie uns auf subtile Weise daran, wie holprig reale Begegnungen oft verlaufen. Dafür eignet sie sich für den Massenkonsum festgehaltene Augenblicke an und inszeniert diese sorgfältig gecroppten, geglätteten und mit den „Followern“ oder „Friends“ geteilten Schnipsel aus dem Kontext gerissen neu. (Auszug aus „Ich mag die Alltagskultur“ von Blake Palmer)
Aufrufpreis: 500 €
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