35 Katja Liebmann

Veröffentlicht von artmaster am

Dialouge Through Glass 3, Cyanotypie getönt auf Kupferdruckpapier, 2024, 40 x 50 cm,
Auflage 2 (aber jedes Exemplar etwas unterschiedlich)

Katja Liebmann wurde 1965 in Halle an der Saale geboren. Sie ist in Berlin aufgewachsen und lebt und arbeitet derzeit in Oldenburg, Deutschland.

Katja Liebmann arbeitet mit einem der ältesten fotografischen Verfahren, der „Cyanotypie“. Dazu werden kräftige Aquarellpapiere mit lichtempfindlichen Eisensalzen bestrichen, ein Negativ daraufgelegt und in der Sonne belichtet, wobei samtig blau changierende Töne entstehen.

Diese Bilder vermitteln den Eindruck von Erinnerungen, mitunter scheinen auch mehrere Zeitschichten übereinander zu liegen. Eine sowohl malerische als auch grafische Anmutung ist den Werken zu eigen. Die Absicht der Künstlerin ist es jedoch nicht, retrospektive und nostalgische Bilder zu schaffen, sondern es werden auf diesem Wege neue Blicke auf die Wirklichkeit möglich, eine Studie über die vergängliche Natur der Zeit. Gezeigt werden verschiedene Serien von Stadtlandschaften, Portraits und Naturansichten – eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit Zeit, Bewegung und Umgebung.

Die Arbeiten von Katja Liebmann erfassen die Energie, Isolation und Entfremdung des städtischen Lebens, während sie gleichzeitig eine nachdenkliche, traumhafte Qualität beibehalten. Ein Großteil ihrer Arbeit wird mit Hilfe von einfachen fotografischen Prozessen aus dem neunzehnten Jahrhundert und Sonnenlicht gedruckt, um seltene und zeitlose Werke zu produzieren. Neben Stadtbildern sind Landschaften ein weiteres großes Thema. Mit ihrem Hintergrund in der Malerei und unter Berufung auf Rembrandt, Turner, Poussin und Titian als Inspiration beschreibt sich Katja selbst als „malerische Seele“. Auf der Suche nach Schönheit und Harmonie, im Bemühen, Ordnung aus dem Chaos zu schaffen, zeichnen sich ihre Bilder durch eine Sanftheit und Sehnsucht aus, die sie mit der deutschen Romantik vergleicht.

Liebmanns Verwendung der frühen fotografischen Technik ist jedoch keine sentimentale Wahl; für sie stellt sie einfach das beste Mittel dar, die Vergänglichkeit von Zeit und Existenz darzustellen.

Katja Liebmann erlangte erstmals Anerkennung für ihre Serie von Low-Tech-Kameras mit dem Titel ‚Gotham City‘, die 1998 von der Saatchi Collection erworben wurde. Sie wurde für den Citibank Photography Prize 1998 (heute der Deutsche Börse Photography Prize) nominiert und erhielt 1995 ein DAAD-Stipendium. (Quelle: Galerie J.J. Heckenhauer)

Aufrufpreis: 2.500 €

Katja Liebmann online: Website

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Kategorien: 2025