Von 2014 bis 2022 studierte Annemarie Faupel bei Prof. Karin Kneffel Akademie der Bildenden Künste München unterbrochen von einem zweisemestrigen Stipendium an der Accademia di Belle Arti di Roma. Zuvor erhielt sie 2014 einen Bachelor of Arts in „Art and Multimedia“ an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

„Der Begriff Stillleben leitet sich zwar vom niederländischen „still leven“ ab, die französischen und italienischen Termini „nature morte“ und „natura morta“ verweisen jedoch explizit auf den Tod, die „tote“ Natur der dargestellten Objekte. Auf Caravaggio folgte die Blütezeit der Stilllebenmalerei, das Goldenen Zeitalter, das von den Niederlanden aus im 17. Jahrhundert Europa mit raffinierten Raritäten überzog, überbordende Tafeln ebenso aufweisend wie Schlichtheit. Die Maler trotzten der Tatsache, dass das Stillleben in der akademischen Gattungshierarchie den untersten Rang einnahm, seine Wichtigkeit mit dem Pinsel verteidigend. Zu recht: Das Stillleben erhielt zunehmend Wichtigkeit als eigen- ständige Gattung, bis die Moderne diese vollends etablierte. Van Goghs „Sonnenblumen“, Cézannes „Stillleben mit Obst“ oder Picassos „Großes Stilleben“ gehören heute zu den bekanntesten Kunstwerken weltweit. 

Annemarie Faupel knüpft an diese Tradition an und schafft zugleich eine neue: Ihre Stillleben konnotieren sowohl auf den Vergänglichkeitsaspekt wie sie in die Zukunft weisen. Glitzerndes Bonbonpapier, überquellender Zuckerguss, angebissene Törtchen: Die Künstlerin übersetzt in Malerei, was einerseits tägliche Verlockung und tatsächliche Verführung in unserer Süßwarenumgebung darstellt, anderseits aber nahezu unheimlich wirkt in der vervollkommten Künstlichkeit. Faupels Naschwerk ist von dieser Welt und doch wieder auch nicht: Es verkörpert dergestalt, dass der Konsum des Dargebotenen im wahren Leben der Gesundheit abträglich wäre.“  (Ein Text von Dr. Sonja Lechner) 

Annemarie Faupel online: Website │ Instagram

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