25 Jacques de la Villeglé

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Décollage, aus: Das kleine Museum, Carl Laszlo, Basel und Galerie Werner Kunze, Berlin 1981, 6,2 x 8,5 cm

Jacques de la Villeglé wurde 1926 in Quimper, Fankreich, geboren und studierte von 1944 bis 1946 Kunst und Architektur an der École des Beaux-Arts in Rennes sowie von 1947 bis 1949 Architektur an der École Nationale Supérieure des Beaux-Arts in Nantes. Er gilt als Mitbegründer des Nouveau Réalisme.

1947 begann er zunächst Objets trouvés (Alltagsgegenstände) zu sammeln, Kriegsrückstände, Stahlstücke, Reste des Atlantikwalls, aus denen er Skulpturen bildete. Gemeinsam mit Raymond Hains begann er 1950 in Paris zerrissene Plakate von den Wänden zu nehmen, um sie auf Leinwand zu neuen Werken zu gestalten. Ihre Werke waren der Anlass für die Entstehung des Kunstbegriffs Décollage.

Das erste Manifest dieses Neuen Realismus, Les Nouveaux Réalistes, wurde im April 1960 veröffentlicht. Mit dabei u.a. auch Jean Tinguely. Christo beteiligte sich zwar an Ausstellungen, war jedoch nie offiziell Mitglied. Villeglé und Hains hatten jedoch die ästhetischen Prinzipien der Gruppe vorweggenommen: Kunst des Alltags und des Zufalls, Vermeidung von Technik, Handwerk und Humor. Villeglé interessierte sich für eine anonyme Kunst der Straße. Es fand eine Umwertung statt: Das Zerrissene und Kaputte, das bald von der Stadtreinigung beseitigt worden wäre, wurde von diesem „Plakatabreißer“ gerettet.

Ab dem Jahr 1969 begann Villeglé, grafische Werke zu schaffen. 1971 eröffnete der Kunsthistoriker und Museumsdirektor Pontus Hultén die erste Retrospektive seiner Werke im Moderna Museet in Stockholm. Es folgen zahlreiche Ausstellungen, u.a. in der Tate Gallery, London, und im Centre Georges Pompidou, Paris.

Jacques de la Villeglé lebte in Paris und Saint-Malo. Er starb am 6. Juni 2022 im Alter von 96 Jahren in Paris.

Aufrufpreis: 600 €

Jacques de la Villeglé online: Wikipedia

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Kategorien: 2023